Investmentfonds – Bündelung von Geld und Vermögenswerten

Lesezeit: 4 Min. | Wörter: 651

 ⚠️Haftungsausschluss

Ein Investmentfonds ist ein Finanzprodukt, das das Geld vieler Anleger bündelt und in mehrere ggf. auch verschiedene Vermögenswerte (Aktien, Anleihen, Immobilien etc.) investiert. Es gibt verschiedene Arten von Investmentfonds, darunter aktive Fonds und passive Fonds (z. B. ETFs). Investmentfonds ist ein Oberbegriff für diese Arten.

Als Einzelwert bezeichnet man Wertpapiere eines einzelnen Unternehmens (z.B. Aktien). Ein Fonds hingegen kann beispielsweise die Wertpapiere von mehreren hundert Unternehmen, in unterschiedlicher Gewichtung, gleichzeitig enthalten. Er wird, wie Aktien, in Stückzahlen gehandelt und man kann bereits durch den Erwerb von nur einem Anteil (Stück) an dieser breiten Verteilung partizipieren.

Was sind aktive Fonds?

Die Auswahl und Verwaltung der im Fond gebündelten Vermögenswerte erfolgt hier durch ein aktives Management, das versucht, durch gezielte Entscheidungen eine bessere Rendite als der Markt zu erzielen. Für diese aktive Verwaltung fallen oft hohe Gebühren an, die als Verwaltungsgebühren oder Managementgebühren bezeichnet werden.

Aktive Investmentfonds (Publikumsfonds) werden in der Regel nicht direkt an der Börse gehandelt. Stattdessen können Anleger Anteile über die Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) oder Banken kaufen und verkaufen. Der Preis (Rücknahmepreis) wird einmal täglich auf Basis des Nettoinventarwerts (NAV) berechnet.
Aber hier gibt es durchaus Ausnahmen bei denen ein Handel über die Börsen möglich ist und bei denen auch keine Rücknahmegebühren fällig werden.


Was ist ein ETF?

Ein ETF (Exchange Traded Fund, auf Deutsch: börsengehandelter Fonds) funktioniert ähnlich wie ein aktiver Fonds, indem er mehrere Vermögenswerte zusammenfasst. Allerdings wird ein ETF nicht aktiv von einem Management verwaltet. Stattdessen bildet er automatisch die Zusammensetzung eines bestimmten Index, wie beispielsweise des DAX, nach. Er wird auch als passiver Fond bezeichnet.

Beispiel: Ein am DAX orientierter ETF enthält in der Regel Aktien aller 40 Unternehmen, die im DAX gelistet sind. Sollte ein Unternehmen aus dem DAX ausscheiden, wird es automatisch auch aus dem ETF entfernt. Neu in den Index aufgenommene Unternehmen kommen automatisch dazu.

Anmerkung: Man sollte auf die Art der Verteilung (Gewichtung) einzelner Aktienanteile in einem Fond achten. Es kommt häufig vor das einzelne Positionen nach der reinen Marktkapitalisierung des Unternehmens gewichtet werden. So kann es vorkommen das man trotz offensichtlich breiter Streuung möglicherweise nur aufgrund der Größe einiger Unternehmen ein regionales Übergewicht erhält. Zum Beispiel hat der MSCI World einen sehr hohen US-Aktien Anteil und verteilt somit regional nicht gleichmäßig.

Abb.: Beispiel für die Sektoren und die prozentuale Verteilung der ersten 10 Positionen in einem am DAX orientierten ETF

Vergleich von aktiven Fond und ETF

Der größte Unterschied zwischen aktiven Fonds und ETFs liegt in der Verwaltung und den Kosten:

Aktive Fonds: Ein Fonds wird aktiv verwaltet, was hohe Gebühren verursacht. Ziel ist es, den Markt zu übertreffen.

ETFs: haben kein aktives Management, sondern folgen automatisch einem Index. Dadurch sind die Gebühren in der Regel deutlich niedriger.

Möchte man beispielsweise an der Entwicklung des kompletten DAX teilhaben, hat man folgende Möglichkeiten:

1. Die Einzelwerte aller 40 Unternehmen kaufen – was mit Gebühren für jede der 40 Transaktion und einem meist hohen Verwaltungsaufwand verbunden ist. Immer wenn Unternehmen aus dem DAX genommen werden und andere hinzukommen erfordert dies manuelle Anpassungen.

2. Anteile an einem am DAX-Index orientiertem ETF kaufen, der alle 40 DAX-Unternehmen enthält und diese automatisch aktualisiert. Hier zahlt man nur eine einzelne Transaktionsgebühr sowie eine meist sehr niedrige, ständige Verwaltungsgebühr. Man hat aber sonst keine weitere manuelle Arbeit mehr mit der Verteilung.

Vorteile von ETFs

Kosteneffizienz: ETFs erheben meist nur geringe Verwaltungsgebühren, da sie kein aktives Management benötigen.

Einfachheit: Mit einem einzigen Kauf können Anleger breit gestreut investieren.

Flexibilität: ETFs werden wie Aktien direkt an der Börse gehandelt und sind daher während der Handelszeiten jederzeit kauf- oder verkaufbar.

Transparenz: Da ETFs einem Index folgen, ist ihre Zusammensetzung für Anleger jederzeit nachvollziehbar.


→ weiter mit: Aktienindex – Definition, Bedeutung und Beispiele