Passives Einkommen – Einkommensstrom mit Wertpapieren

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 ⚠️Haftungsausschluss

Wäre es nicht schön, Geld ohne großen Aufwand dazu zu verdienen?

Verfügbares Kapital vorausgesetzt, ist die Installation eines passiven Einkommensstrom ohne regelmäßigen „Kümmeraufwand“ einfacher als viele vielleicht denken mögen. Eine bewährte Möglichkeit ist der Erwerb von Gewinn ausschüttenden Aktien, Anleihen, Fonds oder ETFs.

Wählt man Wertpapiere, die Dividenden oder Zinsen (z.B. Anleihen) auszahlen, erhält man regelmäßige Geldeingänge auf seinem Konto – und das nicht nur einmal im Jahr, sondern je nach Finanzprodukt auch halbjährlich, quartalsweise oder sogar monatlich. Der gesamte Ausschüttungsprozess läuft vollautomatisch und in den meisten Fällen bereits steuerbereinigt ab.

Nach dem Kauf muss man sich so nicht weiter kümmern, außer natürlich die Wertentwicklung des Investments im Auge zu behalten, also die Kursentwicklungen der Papiere auf dem freien Markt. Hat man in Produkte in anderer Währung investiert, gilt es auch die Wechselkursentwicklung im Auge zu behalten.

Vermögensaufbau statt Konsum

Beispielrechnung für 1€ am Tag

Nehmen wir an wir möchten mit unserem Investment ein zusätzliches Einkommen von 1€ täglich generieren und haben ein Finanzprodukt mit einer Dividendenrendite oder einer Zinszahlung von 6% vorliegen:

Die Investition müsste dann zunächst einmal einen Ertrag von 365 Tagen x 1€ = 365€ jährlich erwirtschaften.

Berücksichtigt man das jährlich diese 365€ auch nach Abzug einer zu zahlende Steuer verfügbar sein sollen, erhöht sich der zu erwirtschaftende Betrag. Nehmen wir der Einfachheit halber eine Steuer von 25% an:

Die 365€ entsprechen dann nur noch 75% des ursprünglich zu erwirtschaftenden Gewinns. Dieser muss entsprechend höher ausfallen, nämlich: 365€ / 75 x 100 = 487€

Die Steuer von 25% beträgt 487€ x 0,25 = 122€

Wir müssen also tatsächlich 487€ jährlich erwirtschaften um 1€ täglich zu generieren. Bei einer jährlichen Rendite von 6% entspricht das einem Kapitaleinsatz von:

mit Steuerabzug : 487€ / 6 x 100 = 8.117€ Kapitaleinsatz
ohne Steuerabzug : 365€ / 6 x 100 = 6.083€ Kapitaleinsatz (Steuerfreibetrag?)

Auf diese Art und Weise lassen sich verschiedene Szenarien mit unterschiedlichen Renditehöhen und gewünschten Zusatzeinkommen durchrechnen.


Beispiel:
Ich strebe 500€ monatlich netto an und bekomme jährlich sehr gute 7.5% Rendite. Die zu zahlende Steuer beträgt 25%. Wieviel Kapital müsste ich investieren?

Die 500€ monatlich entsprechen täglich 500€ x 12 Monate / 365 Tage = 16,44€
1€ täglich benötigt bei 7.5% Rendite 487€ / 7.5 x 100 = 6.493€ Kapital
Davon brauche ich das 16,44 fache, also 6.493€ x 16,44 = 106.745€ Kapitaleinsatz

Vor Steuerabzug erwirtschafte ich 106.745€ x 0,075 = 8.006€ jährlich.
Das sind monatlich 667€ brutto.


Natürlich ist ein hoher Kapitaleinsatz von mehreren tausend Euro nicht wenig, und es mag verlockend sein, dieses Geld anderweitig für materielle Wünsche auszugeben. Auf der anderen Seite ist es ein tolles Gefühl, sich jeden Monat zusätzlich etwas leisten zu können, ohne dass das ursprüngliche Kapital dadurch verloren geht.

Tatsächlich fühlt es sich oft so an, als würde man gar kein Geld ausgeben, weil das Vermögen weiterbesteht und fortlaufend Erträge generiert.

Noch besser: Wenn man die erhaltenen Ausschüttungen nicht sofort ausgibt, sondern wieder reinvestiert, profitiert man vom Zinseszinseffekt – und das Einkommen wächst mit der Zeit von selbst. Wird das zur Regel, könnten allerdings andere Wertpapiere wie etwa thesaurierende Weltfonds sinnvoller sein. Aber hier soll es ja um passives Einkommen gehen und nicht um Vermögensaufbau.

Fazit

Ein regelmäßiger Einkommensstrom aus Dividenden und Zinszahlungen kann eine großartige Möglichkeit sein, sich finanzielle Freiheit zu erarbeiten. Mit einer durchdachten Strategie kann man sich eine passive Einkommensquelle aufbauen, die dauerhaft und automatisch für zusätzliche Einnahmen sorgt.

Siehe auch : Sind Zinseinnahmen moralisch verwerflich? – Eine kulturelle Betrachtung

→ weiter mit: Ausschüttung oder Thesaurierung für den Lebensunterhalt?