Dividenden- und Entnahmestrategie kombinieren

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Eine kombinierte Dividenden- und Entnahmestrategie ist eine gute Möglichkeit, um als Privatier einen kontinuierlichen Einkommensstrom zu generieren, ohne auf ein festes Gehalt angewiesen zu sein. Diese Strategie vereint regelmäßige Dividendenerträge mit einer kontrollierten Entnahme von Kapital, sodass langfristig ein möglichst stabiles und nachhaltiges Einkommen gesichert werden kann.

 ⚠️Haftungsausschluss

Hier die Grundzüge und Bausteine einer solchen Strategie:

1. Dividendenbasierte Komponente

Dividendenwerte: Ein Portfolio von Aktien mit hoher Dividendenrendite kann stabile und regelmäßige Erträge bieten. Klassische Dividendenaktien sind in der Regel große, etablierte Unternehmen aus weniger zyklischen Branchen wie Versorger, Telekommunikation oder Konsumgüter.

Dividendenwachstumsaktien: Aktien von Unternehmen, die seit Jahren ihre Dividende regelmäßig erhöhen, können langfristig ein wachsendes Einkommen generieren, das die Inflation ausgleicht.

Stabilität und Streuung: Eine breite Diversifizierung innerhalb verschiedener Branchen und Regionen minimiert das Risiko von Dividendenausfällen oder Kürzungen in wirtschaftlich schwächeren Phasen.

2. Kapitalentnahme als Ergänzung

Neben den Dividenden kann eine gezielte Entnahme aus dem Vermögen erfolgen, um die Einnahmen zu stabilisieren:

4%-Regel: Diese Regel geht davon aus, dass man jährlich etwa 4% des Vermögens entnehmen kann, ohne das Risiko eines schnellen Kapitalverzehrs. Sie basiert auf historischen Renditen und gilt als allgemeine Richtlinie für nachhaltige Entnahmen.

Variable Entnahmerate: Eine flexible Strategie passt die jährliche Entnahme an die Marktsituation an. In guten Jahren wird mehr entnommen, in schlechten Jahren weniger, um das Kapital langfristig zu schonen.

3. Kombination von Dividenden und Entnahmen

Dividenden als Basiseinkommen: Die Dividendenerträge decken idealerweise die Grundausgaben, sodass das Vermögen weitgehend unberührt bleibt.

Entnahmen bei Bedarf: Wenn die Dividendenerträge in einem Jahr nicht ausreichen oder zusätzliche Mittel benötigt werden, wird eine kleine Kapitalentnahme getätigt.

Pufferbildung: Um die Entnahmen in schwachen Marktjahren zu minimieren, kann ein Liquiditätspuffer sinnvoll sein, der etwa 1-2 Jahresbudgets umfasst und in risikoärmeren Anlagen wie Tagesgeld oder Anleihen gehalten wird.

4. Steuerliche Optimierung

Dividenden und Kapitalerträge sind in Deutschland steuerpflichtig. Durch die Nutzung des Sparer-Pauschbetrags und die Verteilung der Kapitalentnahmen auf mehrere Jahre lassen sich Steuern optimieren.

5. Inflationsschutz

Um die Kaufkraft langfristig zu erhalten, ist es ratsam, zumindest einen Teil des Portfolios in wachstumsstarke Anlagen zu investieren, die auch ohne hohe Dividenden langfristig an Wert gewinnen können. Dies können Aktien mit hoher Wertsteigerung, aber niedrigerer Ausschüttungsquote sein, wie zum Beispiel aus dem Technologiesektor.

Beispielhafte Portfolio-Struktur für diese Strategie

50% in Dividendenaktien: Solide Unternehmen aus stabilen Branchen, die regelmäßig Dividenden ausschütten.

20% in Dividendenwachstumsaktien: Firmen mit stabilen Geschäftsmodellen, die die Dividenden kontinuierlich steigern.

20% in risikoarmen Anlagen: Festgeld, Anleihen oder liquide Mittel, die kurzfristig verfügbar sind und als Puffer dienen.

10% in wachstumsorientierte Aktien: Unternehmen, die langfristig Wertsteigerungspotenzial bieten, auch wenn die Dividendenrendite niedrig ist.

Durch diese diversifizierte und angepasste Strategie lässt sich ein stabiler Einkommensstrom erzielen, ohne das Kapital zu schnell aufzubrauchen.


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