Kurzeinführung Anleihen (Bonds)

KEINE FINANZBERATUNG!

taaten und Unternehmen können Geld für einen festen Zeitraum (z. B. 5, 10, 30 Jahre) am freien Markt durch die Ausgabe von Anleihen aufnehmen. Dies geschieht oft, um sich nicht allein auf Bankkredite zu verlassen, das Risiko zu diversifizieren oder aus anderen strategischen Gründen.

Innerhalb dieses Zeitraums zahlen die Emittenten (also die Staaten oder Unternehmen) Zinsen an die Investoren (Käufer der Anleihen). Diese Zinsen werden meist zu einem fest vereinbarten Zinssatz gezahlt. Früher erhielten Anleger dafür sogenannte Kupons auf Papier, die sie zur Auszahlung bei einer Bank einlösen konnten.

Die Zinszahlungen erfolgen immer zu festen Zeitpunkten, die in den Anleihebedingungen festgelegt sind. Dies kann jährlich, halbjährlich oder auch quartalsweise geschehen, abhängig von der jeweiligen Anleihe. Am Ende der Laufzeit wird der sogenannte Nennwert (100 % des ursprünglichen Betrags) an den Anleger zurückgezahlt.

Handel während der Laufzeit:

Anleihen können während ihrer Laufzeit am Markt gehandelt werden, sodass Anleger nicht verpflichtet sind, sie bis zum Ende der Laufzeit zu halten. Der Marktwert einer Anleihe wird in Prozent des Nennwerts angegeben und unterliegt Schwankungen.

• Der Kurs einer Anleihe kann zum Beispiel über 100 % (Aufschlag) oder unter 100 % (Abschlag) des Nennwerts gehandelt werden.

• Gegen Ende der Laufzeit nähert sich der Kurs in der Regel wieder dem Nennwert von 100 % an, da die Rückzahlung zu diesem Wert erwartet wird.

• Anleger können also auch nach der Emission einer Anleihe während ihrer Laufzeit einsteigen, je nach Kurs entweder teurer (> 100 %) oder günstiger (< 100 %).

Beispiel:

Eine Anleihe hat eine Laufzeit von 10 Jahren und wird mit einem festen Zinssatz von 8 % pro Jahr verzinst. Der Nennwert beträgt 1.000 €. Die Zinszahlungen erfolgen halbjährlich, jeweils im Januar und Juli.

• Beim Kauf der Anleihe zu Beginn zahlt ein Anleger 1.000 € und erhält 10 Jahre lang jedes Jahr zwei Zinszahlungen in Höhe von 40 € (80 € jährlich, was 8 % von 1.000 € entspricht).

• Am Ende der Laufzeit erhält der Anleger zusätzlich den Nennwert von 1.000 € vollständig zurück.

Wenn die Anleihe nach 3 Jahren an der Börse mit einem Kurs von 85 % gehandelt wird, kann ein neuer Anleger für 850 € einen Nennwert von 1.000 € erwerben.

• Über die verbleibenden 7 Jahre erhält er weiterhin zweimal im Jahr 40 € (insgesamt 560 €).

• Am Ende der Laufzeit wird der Nennwert von 1.000 € zurückgezahlt, sodass der Anleger insgesamt 1.560 € für einen Kaufpreis von 850 € erhält.

Risiken von Anleihen:

1. Emittentenausfall: Ein Staatsbankrott oder die Insolvenz eines Unternehmens können dazu führen, dass Zinszahlungen ausfallen oder der Anleger sein investiertes Kapital verliert (Totalverlust).

2. Inflation: Eine hohe Inflation kann den realen Wert der festen Zinszahlungen und der Rückzahlung des Nennwerts stark mindern.

3. Wechselkursrisiken: Bei Anleihen in Fremdwährungen kann es durch Währungsschwankungen zu Verlusten kommen, wenn die Währung des Anlegers gegenüber der Fremdwährung an Wert gewinnt.

Vorteile von Anleihen:

1. Planbarkeit: Verlässliche Zins- und Rückzahlungen ermöglichen eine gute Kalkulation der Rendite.

2. Sicherheit: Staatsanleihen und Anleihen von bonitätsstarken Unternehmen gelten (je nach Emittent) als relativ risikoarm.

3. Handelbarkeit: Die Möglichkeit, Anleihen während der Laufzeit zu handeln, bietet Flexibilität.

S. Wojke & ChatGPT

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