Welche Rohstoffe fehlen in Deutschland?

eutschland hat aufgrund seiner geografischen Lage und natürlichen Ressourcenlage einige Rohstofflücken, die es von Importen abhängig machen. Diese Rohstoffe sind entscheidend für die Industrie, insbesondere für die Automobil-, Chemie-, Maschinenbau- und Elektroniksektoren. Hier sind die wichtigsten Rohstoffe, die in Deutschland weitgehend fehlen oder in nicht ausreichendem Maße vorhanden sind:

1. Erdöl: Deutschland hat nur sehr begrenzte Ölreserven und ist daher stark auf Importe angewiesen, insbesondere für die chemische Industrie und den Verkehrssektor. Ein Großteil des Erdöls wird aus Ländern wie Norwegen, Russland, den USA und OPEC-Staaten importiert.

2. Erdgas: Auch bei Erdgas ist Deutschland stark importabhängig. Traditionell kamen große Mengen aus Russland, doch geopolitische Spannungen, besonders seit dem Krieg in der Ukraine, haben zu einer Neuausrichtung der Bezugsquellen geführt. Norwegen und die Niederlande sind wichtige alternative Lieferanten, während Flüssigerdgas (LNG) zunehmend eine Rolle spielt.

3. Kohle: Deutschland hat zwar Braunkohlevorkommen, jedoch nur begrenzte Steinkohlevorkommen. Die einheimische Steinkohleförderung wurde aufgrund der hohen Kosten eingestellt, und Deutschland importiert Steinkohle vor allem aus Russland, den USA, Australien und Kolumbien, um die Nachfrage der Industrie und der Energieerzeugung zu decken. Der Kohleausstieg bis 2038 wird jedoch diesen Bedarf mittelfristig reduzieren.

4. Seltene Erden: Seltene Erden sind essenziell für die Herstellung von Hightech-Produkten wie Smartphones, Windturbinen, Elektromotoren und Batterien. Deutschland besitzt keine nennenswerten Vorkommen an seltenen Erden und ist stark auf Importe angewiesen, vor allem aus China, das weltweit den Markt für seltene Erden dominiert.

5. Metalle und Mineralien für die Industrie:

Kupfer: Kupfer wird für Elektronik, Bauwesen und Energietechnik benötigt. Deutschland importiert große Mengen Kupfer, vor allem aus Chile und Peru.

Nickel: Nickel wird für die Produktion von Edelstahl und Batterien benötigt. Deutschland bezieht Nickel hauptsächlich aus Russland, Kanada und Indonesien.

Kobalt: Kobalt ist entscheidend für Lithium-Ionen-Batterien, insbesondere für Elektrofahrzeuge. Die Hauptquellen für Kobalt liegen im Kongo und in anderen afrikanischen Ländern, wo die Förderung teils problematisch ist.

Lithium: Lithium ist ein wesentlicher Bestandteil von Batterien und wird vor allem in der Elektromobilität benötigt. Da Deutschland keine eigenen Lithiumvorkommen hat, importiert es hauptsächlich aus Chile, Argentinien und Australien.

6. Eisen und Stahlrohstoffe: Deutschland verfügt über einige Eisenreserven, muss jedoch große Mengen Eisenerz und hochwertiges Stahlmaterial importieren, insbesondere aus Brasilien, Australien und Kanada. Die Stahlindustrie ist auf eine verlässliche Versorgung mit hochwertigen Eisenerzen angewiesen.

7. Bauxit (Aluminium): Aluminium wird in vielen Industriezweigen benötigt, darunter Automobilbau und Luftfahrt. Deutschland hat keine eigenen Bauxitvorkommen und bezieht das Metall hauptsächlich aus Australien, Guinea und Brasilien.

Diese Abhängigkeit von Importen für viele essenzielle Rohstoffe macht Deutschland verwundbar gegenüber geopolitischen Spannungen und Schwankungen auf den Weltmärkten. Aus diesem Grund investiert Deutschland zunehmend in Strategien zur Ressourcensicherung, wie Recycling, Materialeffizienz, Forschung an Ersatzmaterialien und die Diversifizierung der Lieferanten.

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