
iele Menschen denken, sie besitzen wertvolle Vermögenswerte (Assets), die sie reicher machen. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch oft um Verbindlichkeiten (Liabilities), die Kosten verursachen, statt Wert zu schaffen. Dieser Irrglaube kann zu finanziellen Fehleinschätzungen und langfristigen Problemen führen.
In diesem Artikel schauen wir uns einige dieser Schein-Assets an, die oft überschätzt werden – darunter Eigenheime, Autos und sogar manche Investitionen.
Was ist der Unterschied zwischen einem Asset und einer Verbindlichkeit?
- Asset: Etwas, das langfristig einen positiven Cashflow generiert oder im Wert steigt (z. B. Aktien, Mietimmobilien).
- Verbindlichkeit: Etwas, das laufende Kosten verursacht oder an Wert verliert (z. B. Kredite, Konsumschulden).
Ein weit verbreiteter Trugschluss ist, dass „Besitz“ automatisch Vermögen bedeutet. Doch nur weil man etwas besitzt, heißt das nicht, dass es einen finanziellen Vorteil bringt.
1. Das eigene Haus – Vermögenswert oder Kostenfalle?
Warum es oft als Asset gesehen wird:
- „Der Wert meines Hauses steigt mit der Zeit.“
- „Ich habe kein Geld für Miete übrig, also ist das Haus eine Investition.“
Warum es eigentlich eine Verbindlichkeit sein kann:
- Laufende Kosten: Instandhaltung, Steuern, Versicherung, Zinsen auf Kredite.
- Ein Eigenheim bringt keinen Cashflow (außer es wird vermietet).
- Die Wertsteigerung ist nicht garantiert – in manchen Regionen stagnieren oder fallen Immobilienpreise.
Fazit: Ein Eigenheim kann emotional wertvoll sein, aber finanziell betrachtet ist es meist eine Verbindlichkeit, da es Geld kostet statt Einnahmen zu bringen.
2. Das Auto – Statussymbol oder Geldvernichter?
Warum es oft als Asset gesehen wird:
- „Ein Auto hat einen Wiederverkaufswert.“
- „Es gibt mir Flexibilität und Freiheit.“
Warum es eine Verbindlichkeit ist:
- Wertverlust: Autos verlieren oft 50 % ihres Wertes in den ersten Jahren.
- Laufende Kosten: Treibstoff, Wartung, Versicherung, Steuern.
- Kreditzinsen: Viele kaufen Autos auf Kredit, was zusätzliche Kosten verursacht.
Fazit: Ein Auto ist ein Kostenfaktor, keine Investition. Wenn es nicht aktiv Einnahmen generiert (z. B. als Taxi oder für Lieferdienste), ist es eine Verbindlichkeit.
3. Luxusgüter – Prestige oder finanzieller Ballast?
Warum sie oft als Asset gesehen werden:
- „Designeruhren, Handtaschen oder Schmuck behalten ihren Wert.“
- „Es sind Sammlerstücke – sie könnten später wertvoll sein.“
Warum sie meistens Verbindlichkeiten sind:
- Die meisten Luxusartikel verlieren an Wert, sobald sie gekauft werden.
- Sie erzeugen keine Einnahmen – sie sind rein konsumorientiert.
- Der Wiederverkaufswert ist oft geringer als erwartet.
Ausnahme: Bestimmte Sammlerstücke (z. B. seltene Uhren oder Kunstwerke) können im Wert steigen, aber das ist eher Spekulation als eine sichere Investition.
4. Konsumkredite und Finanzierungen – schnelle Liquidität, langfristige Schulden
Warum sie oft als hilfreich angesehen werden:
- „Ich kann mir jetzt etwas leisten, ohne lange zu sparen.“
- „Niedrige Zinsen machen Kredite attraktiv.“
Warum sie eine Verbindlichkeit sind:
- Zinsen und Gebühren machen das gekaufte Gut teurer.
- Oft wird das Geld für Konsumgüter verwendet, die schnell an Wert verlieren.
- Schulden bedeuten finanzielle Verpflichtungen für die Zukunft.
Fazit: Kredite können sinnvoll sein, wenn sie für einkommensgenerierende Investments genutzt werden – nicht für Konsum.
5. Falsch verstandene Investitionen – Wirklich Assets?
Beispiele für Fehlinvestitionen:
- Schlechte Aktieninvestments: Manche Aktien erscheinen wie ein Vermögenswert, aber wenn das Unternehmen schlecht wirtschaftet, wird daraus eine Verlustquelle.
- Timesharing-Modelle: Viele denken, dass sie durch geteilte Ferienwohnungen ein „Investment“ tätigen, doch hohe Gebühren und geringe Flexibilität machen es oft zur Verbindlichkeit.
- Lebensversicherungen mit schlechter Rendite: Einige Policen haben hohe Kosten und niedrige Erträge, sodass sie sich nicht lohnen.
Fazit: Investitionen sind nicht automatisch Vermögenswerte – sie müssen langfristig Wert generieren und gut durchdacht sein.
Fazit: Wie vermeidet man Schein-Assets?
1. Cashflow-Prinzip anwenden: Frage dich, ob das „Asset“ regelmäßig Geld einbringt oder nur Geld kostet.
2. Gesamtkosten betrachten: Nicht nur den Kaufpreis, sondern auch Wartung, Steuern, Zinsen und Wertverlust einbeziehen.
3. Investieren statt konsumieren: Echte Vermögenswerte bringen Einnahmen oder steigen langfristig im Wert.
Am Ende ist finanzielle Bildung der Schlüssel. Wer echte Assets von versteckten Verbindlichkeiten unterscheiden kann, baut nachhaltigen Wohlstand auf.
→ weiter mit: Börse und Depot – Instrumente für den Wertpapierhandel