Was sind eigentlich Prinzipien – und wie finde ich heraus, welche wirklich meine sind? In einer Zeit voller Ablenkung, Erwartungen und Meinungen ist diese Frage wichtiger denn je. Prinzipien sind wie ein innerer Kompass. Sie helfen dir, in schwierigen Momenten klar zu bleiben, dich selbst nicht zu verlieren – und ein Leben zu führen, das du respektieren kannst.
Die stoische Philosophie, besonders durch Denker wie Marcus Aurelius, Epiktet und Seneca, bietet dafür eine zeitlose und erstaunlich praktische Anleitung. Hier erfährst du, wie du deine eigenen Prinzipien finden, prüfen und stärken kannst – Schritt für Schritt.
1. Beobachte dich selbst im Alltag
„Werde, was du bist, indem du erkennst, wie du handelst.“
– frei nach Epiktet
Der erste Schritt beginnt mit einem ehrlichen Blick auf dich selbst. Frag dich:
- In welchen Situationen bin ich stolz auf mein Verhalten?
- Wann habe ich mich „falsch“ verhalten – und warum?
- Welche Handlungen fühlen sich echt und stimmig an?
Beispiel: Du hilfst jemandem, obwohl du selbst im Stress bist. → Vielleicht lebst du (bewusst oder unbewusst) nach dem Prinzip: „Hilfsbereitschaft ist wichtiger als Bequemlichkeit.“
2. Reflektiere bewusst – regelmäßig
Setz dich in ruhigen Momenten mit dir selbst auseinander. Stelle dir Fragen wie:
- Wofür möchte ich stehen – auch wenn niemand zuschaut?
- Was sollen andere über mein Verhalten sagen können?
- Welche Eigenschaften bewundere ich in anderen – und warum?
Hier geht es nicht um Perfektion, sondern um Orientierung. Du suchst keine Ideale, sondern deinen inneren Maßstab.
3. Wähle Werte, die dir etwas bedeuten
Aus deinen Beobachtungen und Gedanken kristallisieren sich Werte heraus. Wähle bewusst 3–5, die dich tief ansprechen. Beispiele:
- Ehrlichkeit
- Gerechtigkeit
- Mut
- Gelassenheit
- Verlässlichkeit
- Klarheit
- Mitgefühl
Diese Werte sind die Grundlage für deine Prinzipien.
4. Formuliere konkrete Prinzipien
Werte sind abstrakt – Prinzipien machen sie greifbar. Sie sind handlungsleitende Sätze, die dir helfen, im Alltag Entscheidungen zu treffen.
Beispiel:
- Wert: Ehrlichkeit
- Prinzip: „Ich sage die Wahrheit, auch wenn es unbequem ist – weil ich langfristig in den Spiegel schauen will.“
- Wert: Gelassenheit
- Prinzip: „Ich lasse mich nicht von Dingen beunruhigen, die außerhalb meiner Kontrolle liegen.“
Schreib deine Prinzipien in Ich-Form und so konkret, dass du sie im Alltag anwenden kannst.
5. Teste und entwickle deine Prinzipien im Alltag
Prinzipien sind lebendig – sie wachsen mit dir. Frag dich:
- Helfen sie mir in schwierigen Momenten?
- Geben sie mir Orientierung, wenn ich unter Druck stehe?
- Bleibe ich mir selbst treu, wenn ich danach handle?
Wenn du merkst, dass ein Prinzip nicht (mehr) passt: Passe es an. Die Stoiker sahen Philosophie als lebendige Praxis, nicht als starres Dogma.
6. Schreibe dein persönliches Ethos
Zum Abschluss: Formuliere deine Prinzipien als eine Art inneres Gelübde – wie eine persönliche Erklärung, wer du sein willst. Hier ein Beispiel:
Ich will ein Mensch sein, der …
– ruhig bleibt, wenn andere es nicht sind,
– Wahrheit wichtiger findet als Zustimmung,
– nicht redet, wenn Zuhören wichtiger ist,
– und seine Zeit nur mit dem füllt, was Sinn macht.
Hänge dir diesen Text irgendwo hin. Lies ihn regelmäßig. Lebe ihn, so gut du kannst.
Fazit: Prinzipien als Wegweiser für ein gutes Leben
Deine Prinzipien sind nicht dafür da, dich zu kontrollieren. Sie sind da, um dich zu befreien – von Unsicherheit, von äußerem Druck, von Selbstzweifeln. Wenn du weißt, wofür du stehst, wirst du klarer handeln, mutiger leben und friedlicher mit dir selbst sein.
„Das Hindernis auf dem Weg wird selbst zum Weg.“
– Marcus Aurelius
Der Weg beginnt genau hier: mit einem ehrlichen Blick nach innen – und der Bereitschaft, dir selbst treu zu werden.
Quelle: ChatGPT