Es gibt Staaten, die ihre Finanzpolitik und den Umgang mit Staatsgeldern grundlegend anders gestalten als Deutschland. Einige setzen auf langfristige Investitionen, nutzen Zinseszins-Effekte oder verfolgen aktivere Ansätze bei der Kapitalanlage. Hier sind Beispiele von Staaten mit alternativen Ansätzen:
1. Staaten mit aktiven Staatsfonds
Einige Länder legen ihre Einnahmen (z. B. aus Rohstoffen) gezielt in Staatsfonds an, um langfristige Renditen zu erzielen und die wirtschaftliche Zukunft zu sichern.
Norwegen – Der Government Pension Fund Global
• Ziel: Nachhaltige Nutzung von Erdöleinnahmen.
• Ansatz: Norwegen investiert seine Überschüsse aus den Öl- und Gasexporten in den weltgrößten Staatsfonds (Wert: ca. 1,4 Billionen USD).
• Anlagepolitik:
• Der Fonds investiert global in Aktien, Anleihen und Immobilien.
• Renditen werden zur langfristigen Finanzierung von Pensionen und Staatsausgaben genutzt.
• Erfolgsprinzip: Norwegen nutzt Zinseszins-Effekte und erzielt über Jahre stabile Renditen. Gleichzeitig wird nur ein kleiner Teil der jährlichen Gewinne für den Staatshaushalt verwendet.
Vereinigte Arabische Emirate (VAE) und Saudi-Arabien – Rohstofffonds
• Staatsfonds: Die VAE (z. B. Abu Dhabi Investment Authority) und Saudi-Arabien (Public Investment Fund) nutzen Rohstoffeinnahmen, um in internationale Projekte, Immobilien, Aktien und Technologie zu investieren.
• Ziel:
• Reduzierung der Abhängigkeit von Rohstoffen.
• Aufbau langfristiger Einnahmequellen durch Renditen.
2. Staaten mit aktiver Beteiligung an Unternehmen
Manche Staaten halten gezielt große Anteile an Unternehmen, um daraus Gewinne zu generieren und Einfluss auf die Wirtschaft zu nehmen.
Singapur – Temasek Holdings und GIC
• Modell: Singapur besitzt zwei große Staatsfonds (GIC und Temasek), die Einnahmen aus Staatsbeteiligungen verwalten.
• Anlagestrategie:
• Temasek investiert weltweit in Unternehmen (z. B. Telekommunikation, Finanzen, Technologie).
• GIC legt Überschüsse in Aktien, Anleihen und Immobilien an.
• Ergebnis: Gewinne aus diesen Fonds fließen direkt in die staatlichen Budgets und dienen als Einnahmequelle.
China – Staatliche Beteiligungen
• Ansatz:
• Der chinesische Staat besitzt umfangreiche Beteiligungen an Schlüsselindustrien (Energie, Technologie, Banken).
• Gewinne dieser Unternehmen fließen direkt in die Staatskasse.
• Ziel: Wirtschaftliche Kontrolle und langfristige Einnahmen durch staatliche Unternehmen.
3. Staaten mit lockerer Schuldenpolitik
Einige Länder setzen weniger auf ausgeglichene Haushalte und mehr auf Investitionen, auch durch höhere Schuldenaufnahme.
USA – Defizitfinanzierung
• Ansatz: Die USA fahren seit Jahrzehnten eine expansive Haushaltspolitik mit hohen Schulden.
• Grund:
• Die USA können durch den Status des US-Dollars als Weltleitwährung Schulden zu sehr niedrigen Zinsen aufnehmen.
• Der Fokus liegt auf Wirtschaftswachstum, nicht auf Haushaltsausgleich.
• Ziel: Investitionen in Infrastruktur, Militär und Innovation, wobei zukünftiges Wachstum die Rückzahlung ermöglicht.
Japan – Hohe Staatsverschuldung bei stabiler Wirtschaft
• Ansatz:
• Japan hat eine der höchsten Schuldenquoten der Welt (über 260 % des BIP).
• Die Schulden werden jedoch größtenteils im Inland gehalten, was das Risiko mindert.
• Fokus:
• Der Staat setzt auf Investitionen in Technologie, Infrastruktur und Sozialsysteme, um langfristig Wohlstand zu sichern.
4. Staaten mit einem anderen Steuer- und Finanzierungssystem
Manche Staaten setzen auf niedrigere Steuern und andere Einnahmequellen.
Schweiz – Haushaltsdisziplin und Fondsbildung
• Ansatz:
• Die Schweiz kombiniert geringe Staatsschulden mit hoher Haushaltsdisziplin.
• Überschüsse fließen in Reservefonds, die in Krisenzeiten verwendet werden.
• Ziel: Langfristige finanzielle Stabilität und Unabhängigkeit.
Ölexportierende Staaten mit Subventionen (z. B. Kuwait, Katar)
• Modell:
• Viele Golfstaaten finanzieren öffentliche Ausgaben durch Rohstoffeinnahmen, ohne auf Steuern angewiesen zu sein.
• Überschüsse werden in Fonds angelegt, um zukünftige Generationen zu sichern.
5. Unterschiede zu Deutschland
Deutschland: Sicherheit und Stabilität im Fokus
• Der deutsche Staat verfolgt eine vorsichtige und risikoarme Finanzpolitik. Es gibt keine vergleichbaren großen Staatsfonds oder aktive Beteiligungsmodelle wie in Norwegen oder Singapur.
• Das deutsche Modell setzt auf einen ausgeglichenen Haushalt und die Schuldenbremse, mit begrenzter Rücklagenbildung und sehr wenig Nutzung von Zinseszins-Effekten.
Fazit: Alternativen zur deutschen Finanzpolitik
Andere Staaten zeigen, dass es Alternativen zum „Null-auf-Null“-Prinzip gibt:
• Norwegen und Singapur: Nutzen langfristige Investitionen und Staatsfonds, um Einnahmen zu diversifizieren.
• USA und Japan: Setzen auf expansive Schuldenpolitik, um Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
• Golfstaaten: Investieren Rohstoffeinnahmen in Fonds zur Sicherung zukünftiger Generationen.
Die Wahl des Modells hängt stark von den jeweiligen Ressourcen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und politischen Prioritäten ab.
Quelle: ChatGPT